In dem zweiten Modul der Lernreise „Frauen in Führung“ unterstütze ich die Frauen von DB Services darin, sich präsent und überzeugend präsentieren zu können.

Wenn wir uns bewusst machen, dass die nonverbale Kommunikation einer Botschaft sehr viel bedeutungsvoller ist, als viele Menschen glauben, wird uns auch klar, wie wichtig es ist, dieser auch Aufmerksamkeit zu widmen. Sich präsentieren zu können, auch nonverbal überzeugen zu können, ist ein „Muss“ als Führungskraft – egal, ob männlich oder weiblich.

Doch warum fällt es Frauen oft schwerer, sich und ihre Anliegen, klar, ausreichend laut und ohne Aufregung zu präsentieren?

Die Ursachen für die generelle „Präsenz-Bremse“ von Frauen gleichen sich oft. Das ist auch kein Wunder, wenn wir bedenken, dass die Frauen in der Wirtschaft erst nach dem Zweiten Weltkrieg einzelnen Funktionen übernahmen. Das ist jetzt gerade mal 77 Jahre her. Frauenfußball ist erst seit 1970 erlaubt und das Recht zu wählen haben Frauen kurz vor dem 1. Weltkrieg erwirkt.

Bescheidenheit wurde uns Frauen noch als Grundtugend gepredigt und wir sind uns oft gar nicht bewusst, wie tief unsere Kindheitsprägungen in uns stecken. Welche Frau stellt sich nach einem Wahlsieg hin und streckt die Arme offen und selbstbewusst in den Himmel? Welche Frau brüllt ihre Freude, ihren Stolz nach einem großen Erfolg frei in die Welt hinaus? Wenn Frau Merkel als wirklicher Fußballfan bei den Weltmeisterschaften mit unserer Mannschaft mitjubelte, riss sie die Hände, geballt wohlgemerkt, so etwa bis Schulterhöhe. Dort blieben sie schweben, die Arme verharrten dort eine Sekunde und wurden gleich wieder beschämt nach unten geführt. Dagegen hüpften die Männer in ihrem Umfeld auf der Tribüne herum und feierten mit ausladenden Gesten wirklich und wahrhaftig. Und dabei feiert es sich frei und unbeschwert so wunderbar! Ach, könnten wir das doch auch… Und warum tun wir’s nicht?

Welche Frau stellt sich gern und offen in die Mitte eines Raumes und genießt es, dass alle Augen auf ihr ruhen? Glauben Sie mir, es sind nicht viele.

Noch heute geben Eltern Mädchen auf den Weg, bescheidener, ordentlicher und vor allem „artiger“ (ich hasse dieses Wort) zu sein als der Nachbarjunge. Mädchen sollen gute Noten nach Hause bringen und sich nicht damit brüsten. Schon im Kindesalter werden Dinge wie Fleiß, Mitarbeit, gutes Betragen und konfliktarmes Sozialverhalten bei Mädchen eher vorausgesetzt als bei Jungs. Schade nur, dass diese dann 25 Jahre später die Firmenleitung übernehmen, obwohl doch die Mädels nicht weniger intelligent waren, ja sogar bessere Noten in der Schule hatten! Artig, ordentlich und bescheiden bis zum Abi und trotzdem nicht an der Spitze …

Es muss sich dringend etwas ändern!

Und dabei unterstütze ich inzwischen sehr viele Frauen.

In dem Seminar „Ab morgen hört man(n) wir zu“ wurden viele Präsentationsblockaden angeschaut und aufgelöst. Die Frauen wurden sich ihrer Ausstrahlung bewusst und lernten, diese zu genießen. PräsentationsLust statt PräsentationsFrust.

Feedback einer Führungskraft einer Teilnehmerin: „Wow. Wer bist Du, was haben Sie mit Dir gemacht und wer ist die Trainerin!“

Na, wenn das kein Lob ist. 😉

Chart Nonverbale Kommunikation