Ich nehme gerade an einer Weiterbildung zum Thema „Weibliche Lust in der Sexualtherapie“ teil. Tatsächlich war mir noch nie so bewusst, wie gesellschaftliche Muster mit den Persönlichkeiten von Frauen bis tief in die eigene Sexualität hinein verknüpft sind.
Es geht thematisch viel um innere und äußere Räume, die ich als Frau bereit bin, einzunehmen oder auch einzufordern, um meine eigenen Bedürfnisse, die ich spüre oder auch nicht mehr spüre, um meinen Körper, dem ich mich nicht mehr frei annähern kann, um Grenzen, die ich ziehen sollte. Es geht um Stressoren, dem Frauen davon abhalten, sich ihrer Lust zuzuwenden und es geht vor allem auch darum, was eigentlich „normal“ ist. Wie wichtig ein „Nein“ ist, und was Druck mit allen Beteiligten macht. Es geht um freie Entscheidungen, um neue Wege der Annäherung und es geht vor allem auch um Selbstbestimmung. Es geht um Konfliktdynamiken, Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber, und dem tiefverwurzelten Muster, sich hinten anzustellen – ein Muster, welches Frauen fast durchgängig leben.
Ich habe schon einige Paare in der Paarberatung begleitet und genau diese Themen zeigten sich früher oder später als essenzielle Grundthemen der Beziehungen.
Die meisten Frauen ordnen ihre Wünsche gesellschaftlichen Vorstellungen unter. Und schließlich denken sie, es sind ihrer eigenen Wünsche, die sie leben.
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