Was ist Framing?

Framing ist ein mächtiges Kommunikationskonzept, das unsere Entscheidungen, Meinungen und unser Verhalten tiefgreifend beeinflussen kann. Dabei geht es darum, wie Informationen präsentiert werden, um eine bestimmte Wirkung bei den Empfängern zu erzielen. Ein einfaches Beispiel dafür ist das berühmte „Glas halb voll oder halb leer“ – je nachdem, wie man den neutralen Fakt beschreibt, wird eine positive oder negative Sichtweise vermittelt.

Formen des Framings:

  • Attributives Framing:
    Beim attributiven Framing geht es um den Austausch von Worten und Attributen, um die Wirkung zu verändern. So ist es ein Unterschied, ob man von „puren und simplen Haferflocken“ oder von „Porridge“ spricht – obwohl es sich um dasselbe Produkt handelt.
  • Risky Choice Framing:
    Risky Choice Framing spielt mit dem Gefühl des Verlusts. Formulierungen wie „Nur noch 3 Plätze verfügbar“ oder „Nehmen Sie 3 statt 2“ lösen bei vielen Menschen das Bedürfnis aus, etwas Wichtiges nicht zu verpassen oder zu verlieren.
  • Goal Framing:
    Goal Framing zielt darauf ab, Menschen dazu zu bringen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Ein Beispiel dafür ist die Darstellung von Zucker als „notwendiges Gut“ für Kinder, obwohl er langfristig gesundheitliche Probleme verursachen kann.
  • Marken-Framing: 
    Marken-Framing nutzt den Expertenstatus und die Bekanntheit von Marken, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu suggerieren. Oft werden Menschen als „Experten“ bezeichnet, ohne dass ihre tatsächlichen Qualifikationen überprüft werden.

Beispiele für Framing in der Praxis:

Framing findet sich überall in unserer Gesellschaft – in der Kommunikation, in der Politik, in der Werbung. Einige weitere Beispiele sind der Begriff „Flüchtlingswelle“, der Unmut und Angst auslöst, oder „Migrationsdruck“, der eine negative Konnotation hat, obwohl man auch von „Migrationschance“ sprechen könnte.

Ein besonders problematisches Beispiel ist der Begriff „Kinderpornografie“. Dieser verharmlost die furchtbare Realität, dass es sich um die sexualisierte Gewalt und Folter an Kindern handelt, die von Erwachsenen aufgezeichnet und konsumiert wird.

Wie können wir uns vor Framing schützen?

Um uns nicht unbewusst von Framing beeinflussen zu lassen, ist es wichtig, Folgendes zu tun:

  1. Erkennen, dass Framing eingesetzt wird
  2. Kritisch hinterfragen und Fakten überprüfen
  3. Sich nicht manipulieren lassen und die eigenen Bedürfnisse und Emotionen im Blick behalten

Nur so können wir uns vor der Macht der Worte schützen und selbstbestimmt unsere Meinungen und Entscheidungen treffen.

Fazit: Framing ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das tief in unseren Alltag eingebettet ist. Es nutzt unsere Emotionen und Bedürfnisse, um uns in eine bestimmte Richtung zu lenken. Indem wir Framing erkennen, kritisch hinterfragen und uns nicht manipulieren lassen, können wir selbstbestimmt und reflektiert unseren Weg gehen.