Können Führungskräfte ihre Mitarbeitenden überhaupt motivieren? Oder geht es nicht eher darum, sie nicht zu demotivieren?
Dieses Dilemma bringt die Realität vieler Führungskräfte auf den Punkt. In Unternehmen, in denen eine echte Fehlerkultur nicht existiert oder aktiv unterdrückt wird, stehen Führungskräfte vor einer gewaltigen Herausforderung: Sie sollen ihre Teams motivieren, während sie selbst dem Druck „von oben“ kaum aushalten können.
Fehlerkultur? Fehlanzeige.
Natürlich passieren Fehler – sie sind unvermeidlich. Aber was tun, wenn von der Unternehmensspitze signalisiert wird, dass Fehler nicht geduldet werden? Diese Haltung bringt viele Führungskräfte an ihre Grenzen: Wie kann man ein Team motivieren, in dem Fehler als Zeichen des Scheiterns gelten?
Wie können Führungskräfte unter solchen Bedingungen Motivation fördern – bei sich selbst und bei ihren Teams?
Ehrliche Kommunikation und Vertrauen aufbauen
Führungskräfte haben oft mehr Einfluss auf ihr direktes Team, als sie denken. Ein offenes Gespräch über die tatsächlichen Herausforderungen, denen alle begegnen, kann Vertrauen schaffen. Authentizität und Verletzlichkeit schaffen Raum für echte Verbindungen und eine tiefere intrinsische Motivation.
Fehlerkultur im Kleinen beginnen
Selbst wenn „von oben“ keine Fehler zugelassen werden, können Führungskräfte im eigenen Team eine Kultur des Lernens und der Reflexion etablieren. Kleinere Fehler können offen angesprochen und als Möglichkeit zur Verbesserung genutzt werden. Dadurch entsteht eine Arbeitsumgebung, in der Mitarbeitende sich sicher fühlen, Risiken einzugehen und kreativ zu arbeiten.
Sich selbst motivieren und Grenzen erkennen
Führungskräfte sind oft selbst an ihrer Motivationsgrenze. Die Erwartung, immer positiv und motiviert zu sein, ist unrealistisch. Hier ist es wichtig, eigene Grenzen zu akzeptieren, sich Pausen zu gönnen und auf die eigene mentale Gesundheit zu achten. Nur wer für sich selbst sorgt, kann auch andere motivieren.
Fokus auf Sinnhaftigkeit und Eigenverantwortung
Wenn der Raum für Fehler begrenzt ist, hilft es, sich auf das zu konzentrieren, was tatsächlich beeinflussbar ist. Führungskräfte können durch klare Ziele und die Schaffung von Entscheidungsräumen dafür sorgen, dass Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und ihre Arbeit als sinnvoll empfinden. Das stärkt die intrinsische Motivation im Team.
In einem System, das Fehler nicht erlaubt, ist es besonders schwierig, Motivation zu fördern. Aber indem Führungskräfte einen Raum der Offenheit und Sicherheit schaffen, können sie sowohl ihre eigenen als auch die Grenzen ihrer Teams überwinden.
Was tust du als Führungskraft, um Motivation zu fördern – sowohl bei dir selbst als auch bei deinem Team?
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